Meist im Frühjahr und im Herbst fallen die Kosten für den Reifenwechsel an, wenn die jahreszeitlich passenden Reifen aufgezogen werden. Der Fahrer kann diese Aufgabe aber auch selber übernehmen, wenn er die Ausgaben für die Werkstatt einsparen will.
Eigentlich bezeichnet man nur das Aufziehen eines neuen Reifens auf die Felge als Reifenwechsel. Bei einem Defekt kommt es jedoch genauer gesagt zu einem Radwechsel, wenn das Not- oder Ersatzrad angebracht wird. Gleiches gilt für den der Jahreszeit entsprechenden Wechsel der Pneus. Die beiden Begriffe werden leider sehr häufig als Synonyme verwendet, was dann zu Missverständnissen führen kann. Wenn es um den Preis einer Reparatur oder eines Austausches geht, ist aber eine saubere Unterscheidung notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Kosten für den Reifenwechsel: So berechnet sich der Preis
- 2 Beispielrechnung der Kosten für den Reifenwechsel
- 3 Reifenwechsel selber machen, geht das?
- 4 Was kostet Reifen wechseln und einlagern?
- 5 Wann Winterreifen wechseln?
- 6 Wann Sommerreifen wechseln?
- 7 Auswuchten beim Reifenwechsel immer notwendig?
- 8 Die Kosten für den Reifenwechsel bei ATU, Vergölst, Euromaster und Pitstop
Kosten für den Reifenwechsel: So berechnet sich der Preis
Der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen und umgekehrt ist besonders einfach, wenn der Autofahrer über einen zusätzlichen Satz Felgen verfügt. Dann müssen die Räder nur komplett getauscht werden, was günstiger kommt.
Anderenfalls zieht die Werkstatt die passenden Pneus auf die Felge und wuchtet sie aus, aber diese Arbeiten sind aufwändig und verteuern die Maßnahme erheblich. Außerdem verlangen manche Betriebe je nach Durchmesser der Felge unterschiedliche Beträge.
Das Einlagern der nicht aktuellen Räder kostet in jedem Fall extra.
- Das entscheidet über die Gesamtkosten vom Reifenwechsel:
- Rad- oder Reifenwechsel?
- Durchmesser der Felge
- Sonderleistungen (Gas-Befüllung, Spur-Einstellung)
- Wenn gewünscht: Zusätzliche Gebühren für das Einlagern
Beispielrechnung der Kosten für den Reifenwechsel
Ein zweiter Satz Felgen bedeutet natürlich auch höhere Anschaffungskosten. Andererseits sinken die Preise für den Reifenwechsel, der immerhin zwei mal im Jahr fällig wird. Auch die Lebensdauer der Reifen erhöht sich, und die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Preise für den Reifenwechsel pro Rad. RDKS bedeutet Reifendruckkontrollsystem.
Einzelposten | Preise pro Reifen |
---|---|
Felge demontieren | 3 bis 5 Euro |
Aufziehen und Auswuchten plus neues Ventil | 12 bis 18 Euro |
RDKS | 7 bis 11 Euro |
Montage am Fahrzeug | 5 bis 12 Euro |
Kosten RDKS bei der Montage | 7 bis 12 Euro |
Preis des RDKS-Kits | 3 bis 4 Euro |
Summe ohne RDKS | Zwischen 20 und 35 Euro |
Summe mit RDKS | Zwischen 54 und 58 Euro |
Reifenwechsel selber machen, geht das?
Für das Ab- und Aufziehen einer komplett neuen Bereifung verfügt nur die Werkstatt über das entsprechende Spezialwerkzeug, dessen Anschaffung sich für den Heimwerker einfach nicht lohnt.
Für das Auswuchten ist außerdem eine spezielle Maschine erforderlich, die ebenfalls nur im KFZ-Betrieb zu finden ist. In der heimischen Garage kann der Autofahrer deshalb nur einen Radwechsel selber durchführen.
Notwendige Werkzeuge, die man dafür benötigt:
- Einen großen Schraubenzieher, um die Radkappe abzuhebeln
- Radkranz zum Lösen der Radmuttern
- Evtl. einen Schlagschrauber, wenn die Verschraubungen zu fest sitzen
- Reifendruckprüfer
Was kostet Reifen wechseln und einlagern?
Für das Einlagern stellt die Werkstatt ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und verlangt dafür eine entsprechende Gebühr. Diese beläuft sich auf 20 bis 30 Euro bei einer Dauer von sechs Monaten, inklusive Reinigung der Felgen etwa 85 Euro.
Wann Winterreifen wechseln?
Zur Orientierung dient dem Verkehrsteilnehmer die „O bis O-Regel“. Sie besagt, dass im Oktober die Winterreifen aufgezogen werden. Der Satz ist jedoch nicht verbindlich im rechtlichen Sinne. Vielmehr bleibt es dem Autofahrer überlassen, wann er den Wechsel vornehmen will.
Denn immerhin sind die Straßenverhältnisse örtlich sehr verschieden. Bei einem dichten Laubbelag und ausgiebigem Regen kann schnell ein glatter Untergrund entstehen, auf dem die groben Winterreifen kaum noch Halt finden und das Fahrzeug leicht ins Rutschen gerät.
Wer aber dann bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee oder Glatteis im November noch mit Sommerreifen angetroffen wird, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Wann Sommerreifen wechseln?
Das zweite „O“ in unserem Merksatz meint den Zeitraum für die Umstellung auf Sommerreifen, nämlich die Osterzeit, wenn Schneefälle und Glatteisbildung im Allgemeinen nicht mehr zu erwarten sind.
Das Profil der Winterreifen ist nämlich für die normalen Verhältnisse einfach zu grob, der Abrieb erhöht sich und damit der Verschleiß der Reifen.
Auswuchten beim Reifenwechsel immer notwendig?
Beim Aufziehen eines neuen Reifens ist das Auswuchten ohnehin unbedingt erforderlich. Aber auch wenn der Fahrer über zwei Reifensätze verfügt, empfiehlt sich die Maßnahme bei der sommerlichen Umstellung und auch vor dem Winter. Denn allzu oft verschieben sich die Gewichte oder gehen sogar verloren. Das Auswuchten sollte also auch bei jedem Radwechsel erfolgen.
Die Kosten für den Reifenwechsel bei ATU, Vergölst, Euromaster und Pitstop
Unterschiedliche Kosten für den Reifenwechsel entstehen vor allem durch regionale Vorgaben der Händler. Einige lassen den Werkstätten vor Ort bei der Preisgestaltung völlig freie Hand. Ein Vergleich der Angebote kann also helfen, die Ausgaben gering zu halten.
ATU: Der günstigste Anbieter ist ATU, die Preise für den Reifenwechsel betragen ohne Auswuchten je12 Euro. Für das Aufziehen eines Reifens verlangt das Unternehmen 40 Euro, der komplette Satz kostet also 160 Euro.
Vergölst: Der Betrieb berechnet unterschiedliche Preise für den Reifenwechsel je nach Durchmesser der Felge. Die Saisonumrüstung kostet ab 18 Zoll je 20 Euro, komplett also 80 Euro.
Euromaster: Der Kunde findet hier nach Leistung gestaffelte Pauschalpreise. Das Basispacket kostet mit Auswuchten und Sichtprüfung 85 Euro, aber ohne RDKS. Zum Preis von 99 Euro kommt noch eine Radwäsche hinzu und eine Reifenbefüllung mit Stickstoff. Für 140 Euro ist auch die Einlagerung im Gesamtpreis enthalten.
Pitstop: Für einen Mazda 3 BK mit 90 PS verlangt Pistop für vier Räder ohne Auswuchten 40 Euro. Mit Auswuchten und Einlagern inklusive Bremsencheck belaufen sich die Kosten für den Mazda auf 98 Euro.
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